27.08. – 11.09.21 | Picknick Kino
(English below)
Picknick Kino - Filme draußen und in der Stadt
Eintritt frei, bring dein Picknick mit und auch eine Decke!
An vier Abenden zeigen wir Filme und laden zum Picknick ein, je an und mit einem anderen Ort in der Stadt. Wir schaffen uns und euch damit ein temporäres Freiluftkino, aber auch Experimente mit der Frage: Was kann Kino außerhalb der vier Wänden eines dafür gemachten Kinosaals noch sein? Was passiert, wenn wir die Stadt nicht ausschließen, sondern einladen? Was heißt es, mehr Zugänglichkeit zu ermöglichen? Lange war das Kino geschlossen, seit mehr als einem Jahr halten wir Abstand. Wir möchten uns mit diesem Programm daran erinnern, was Kino sein kann, noch neu und ungeordnet und offen alle. Dafür haben wir in verschiedenen Konstellationen vier Filmabende konzipiert, umsonst und draußen. Filmgespräche und zusätzliche künstlerische Beiträge sind Teil der Abende, an denen gemeinsam und mit den unplanbare Realitäten der Stadt gemeinsam Filme geschaut werden. In den Filmen geht es darum, zusammenzukommen, wie im Protest und auf der Straße, um Identität, anti-Schwarzen Rassismus, Familienbande und (deutsche) Kolonialgeschichte, es geht um unsere Idee des Gartens in dem wir liegen und es geht um die Gegenwart der Vergangenheit, den Bergbau. Niemand muss von Anfang bis Ende bleiben, der Eintritt ist frei und Essen und Trinken, Liegestühle und Picknickdecken dürfen gerne mitgebracht werden. Und vergesst die warme Kleidung nicht. August und September Abende können schon etwas kälter werden.
Gefördert durch die LAG Soziokultur.
27.08., 20 Uhr Westpark: PROTEST
03.09., 16:30 Uhr Innenhof Rottstraße 5: BECOMING BLACK
04.09., 18 Uhr Park Hamme: GARTEN
10.09., 20 Uhr Schmechtingwiese: BERGBAU
Zu den einzelnen Programmen:
PROTEST
27.08., 20:00 Uhr Westpark hinter der Jahrhunderthalle
Mit Beginn der Pandemie war kurz die Hoffnung da: Vielleicht kann es jetzt anders werden, vielleicht zählt jetzt wirkliche Solidarität, vielleicht ist jetzt Fürsorge wichtig, vielleicht endet die globale Ausbeutung, die Idee ständigen Wachstums. Aber dann ist es doch anders gekommen. Auf die Straße gegangen sind vor allem diejenigen, die sich nicht einschränken lassen wollten. Wir finden, es ist Zeit, sich daran zu erinnern, wofür es sich lohnt, auf die Straße zu gehen. Wir fangen mit einer kleiner Erinnerung, einem Fundstück, an einen kreativen Protest in Bochum im Ruhrpark an. Und schauen von dort auf andere Straßen. Zunächst einmal sind es die Straßen Torontos und der erste Slut Walk dort, den Wendy Coburn mit Slut Nation: Anatomy of a Protest audiovisuell untersuchte. Im brasilianischen Film Southern Sorceresses ist der Protest eine queere Performance im öffentlichen Raum. Hier geht es um Bündnispolitiken und die Frage, wie wir uns begegnen wollen und gemeinsam in einen Dialog kommen, der alle Differenz bestehen lässt.
Filme:
Para Onde Voam As Feiticeiras / Southern Sorceresses Brasilen 2020 R. Eleine Caffé / Carla Caffé / Beto Amaral (OmeU) (89 min) [German Premiere]
Slut Nation: Anatomy of a Protest Kanada 2021, R. Wendy Coburn (OmeU) (39 min)
Einführung: Lidiane Ribeiro
BECOMING BLACK
03.09., 16:30 Uhr Hof der Rottstraße 5 Kunsthallen
Die Veranstaltung findet im a safe(r) space für BIPoC statt. Anmeldung erforderlich
Der Film Becoming Black von Ines Johnson-Spain wird im Rahmen einer Veranstaltung in Zusammenarbeit mit Interkultur Ruhr, atelier automatique und Association for Black Art_ists e.V. gezeigt. Der Film entfaltet sich zu einer persönlichen Reflexion über Themen wie Identität, anti-Schwarzer Rassismus, Familienbande und (deutsche) Kolonialgeschichte. Um diesen Themen gerecht werden zu können, findet die Vorführung im Rahmen eines safer spaces für BIPOC statt. Während dieses besonderen Abends wird es die Möglichkeit geben, sich mit der Regisseurin Ines Johnson-Spain auszutauschen und ihr Fragen zu stellen. Wir werden den Abend mit einer intimen Feier mit Essen, Getränken und Musik von DJ Freegah beenden.
Künstlerische Leitung: The Association of Black Art_ists e.V. und in Kooperation mit RVR / Interkultur Ruhr.
Film: Becoming Black, Deutschland 2019 R. Ines Johnson-Spain (90 min)
GARTEN
04.09., 18 Uhr Park Hamme
Das kleine Bild im Grün
18:00 Uhr Gemeinsam streamen
Endlich im Gras liegen und dabei Filme schauen! Wir zeigen Euch Stiefmütterchens wahres Gesicht, einen Tag im Juni, die Einsamkeit des Einfamilienhauses und wie ihr viel Spaß mit einem Mikrophon im Garten haben könnt. Das Filmprogramm Das kleine Bild im Grün präsentiert künstlerische Kurzfilme und Videos aus den 1980ern bis heute, die sich nicht von Rasenmähern, Dünger und Gießkannen einschüchtern lassen in sieben virtuellen Sichtungsräumen.
20:00 Uhr Gespräch
20:30 Uhr Leinwand-Screening
In einem daran anschließenden Leinwand-Screening zeigen wir, wie vier Filmemacher*innen sich durch/mit Film auf die Suche begeben: Nach migrantischen Garten-Erinnerungen, nach einem Umgang mit dem Erbe der Auswanderung, nach einem geheimen Körperwissen der Pflanzen und Steine, nach einer spezifischen Farbe des Filmmaterials. Berührung und Erinnerung, Film und Farbe, die Geste einer Hand folgt einer verlorenen Sprache im Dunkeln.
Das Programm entstand gemeinsam mit bildwechsel Hamburg, zusammengestellt von Katja Lell.
Bitte bringt eure eigenen Endgeräte (Smartphone, Tablet, Laptop, Kopfhörer) mit.
MINING
10.09., 20 Uhr Schmechtingwiese
Welche Linien verbinden Bochum und seine Bergbauvergangenheit mit der aktuellen Situation in den peruanischen Anden? Der Film Zwischentage, eine Beobachtung der Kontinuitäten der Bergbauwelt in Bottrop, und der Film Die Tochter der Lagune, ein Lied des Widerstands und der Verteidigung des Territoriums helfen uns dabei, diese Frage zu beantworten.
Filme:
Hija de la Laguna Peru / Daughter of the Lake Peru / Bolivien / Niederlande 2015, R. Ernesto Cabellos Damián (87 min) OmdU
Zwischentage, Deutschland 2019 R. Jasmin Astaki-Bardeh (19 min)
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Picknick Kino - Movies outside and in the city
Free admission, bring your picnic and a blanket too!
On four evenings we invite you to a picnic with films, each at a different location in the city. In this way, we create a temporary open-air cinema for ourselves and you, but also experiment with the question: What else can cinema be outside the four walls of a black box, cinema? What happens if we don't exclude the city, but invite it in? What does it mean to enable more accessibility? For a long time the cinema was closed, for more than a year we have kept our distance. With this program we want to remember what cinema can be - fresh, disarranged and open for all. For this we have conceived four film evenings in different constellations, free and outside. Film discussions and additional artistic contributions are part of the evenings where films are watched together and with the contingent realities of the city. The films are about coming together, as in protest and on the streets, about identity, anti-black racism, family ties and (German) colonial history; it's about our idea of the garden we lie in; it's about the present of the past, mining. No one has to stay from the beginning till the end, admission is free, and please feel free to bring food and drink, foldable chairs and picnic blankets. And don't forget some warm jackets. August and September evenings can get a little colder.
Sponsored by LAG Soziokultur.
27.08., 20 Uhr Westpark: PROTEST
03.09., 16:30 Uhr Innenhof Rottstraße 5: BECOMING BLACK
04.09., 18 Uhr Park Hamme: GARTEN
10.09., 20 Uhr Schmechtingwiese: BERGBAU
About the individual programs:
PROTEST
27.08., 20:00 Uhr Westpark behind the Jahrhunderthalle
When the pandemic began, there was a glimpse of hope: Maybe things would change now, maybe real solidarity is what counts from now on, maybe care will become important, maybe global exploitation-the idea of constant growth- will end. But then things turned out differently. It was mainly those who took their protests to the streets who did not want to be restricted. We think it's time to remember what is worth taking to the streets for. We start with a small memory of a creative protest in Bochum in the Ruhrpark. And look from there to the other streets. First off, it's the streets of Toronto where the first Slut Walk took place, which Wendy Coburn audiovisually examined with her film Slut Nation: Anatomy of a Protest. In the Brazilian film Southern Sorceresses, the protest becomes a queer performance in public space. This is about politics of solidarity and the question of how we want to meet and enter into a dialogue that allows all differences to exist.
Filme:
Para Onde Voam As Feiticeiras / Southern Sorceresses Brasilen 2020 R. Eleine Caffé / Carla Caffé / Beto Amaral (OmeU) (89 min) [German Premiere]
Slut Nation: Anatomy of a Protest Kanada 2021, R. Wendy Coburn (OmeU) (39 min)
Introduction: Lidiane Ribeiro
BECOMING BLACK
03.09., 16:30 Uhr Yard of Rottstraße 5 Kunsthallen
the event takes place in a safe(r) space for BIPoC, registration required
The film Becoming Black by Ines Johnson-Spain will be screened at an event in collaboration with Interkultur Ruhr, atelier automatique and Association for Black Art_ists e.V. The film develops into a highly personal reflection on themes such as identity, anti-Black racism, family ties and (German) colonial history. To accommodate these topics the screening will take place in the context of a safer space for BIPOC. During this special evening, there will be the chance to exchange with and ask questions to director Ines Johnson-Spain. We will end the night with an intimate celebration with food, drinks and music by DJ Freegah.
Artistic direction: The Association of Black Art_ists e.V. and in cooperation with RVR / Interkultur Ruhr.
Film: Becoming Black, Germany 2019 R. Ines Johnson-Spain (90 min)
GARDEN
04.09., 18 Uhr Park Hamme
The small picture in the green
6:00 streaming together
Finally lying on the grass while watching movies! We'll show you Pansy's true colors, a day in June, the loneliness of the family home, and how you can have a lot of fun with a microphone in your backyard. The Little Picture in the Green film program presents artistic shorts and videos from the 1980s to today that aren't intimidated by lawnmowers, fertilizer and watering cans in seven virtual viewing rooms.
20:00 Conversation
8:30 PM Screening
In a subsequent screening, we show how four filmmakers* go on a search through/with film: For migrant garden memories, for a way of dealing with the legacy of emigration, for a secret body knowledge of plants and stones, for a specific color of the film material. Touch and memory, film and color, the gesture of a hand follow a lost language in the dark.
The program was created in collaboration with bildwechsel Hamburg, put together by Katja Lell.
Please bring your own digital devices (smartphone, tablet, laptop, headphones).
MINING
10.09., 20 Uhr Schmechtingwiese
What lines connect Bochum and its mining past with the current situation in the Peruvian Andes? The film Zwischentage, an observation of the continuities of the mining world in Bottrop, and the film The Daughter of the Lagoon, a song of resistance and defense of territory help us answer this question.
Films:
Hija de la Laguna Peru / Daughter of the Lake Peru / Bolivien / Niederlande 2015, R. Ernesto Cabellos Damián (87 min) OmdU
Zwischentage, Deutschland 2019 R. Jasmin Astaki-Bardeh (19 min)