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„Wenn ich darüber rede, sage ich höchstens: wir waren Russlanddeutsche“

Das Haus ist eine Performance über Herkunft, Geschichte und Zugehörigkeit, in der Fotos, gezeichnete Bilder und der Körper der Performerin zu einem lebendigen Mosaik werden. In verschiedenen Rollen füllt sie die Lücken der Erzählung, lässt die Vergangenheit wieder atmen und macht die Familiengeschichte zu einem drängenden Erlebnis, das unter die Haut geht. Die Auseinandersetzung mit der Herkunft ihrer Großeltern, deren Rollen in den Folgen der Oktoberrevolution, im zweiten Weltkrieg und der Sowjetrepublik werden sichtbar gemacht – als Einladung, die eigene Geschichte mutig zu prüfen, zu verstehen und in einen Dialog mit der Gegenwart zu überführen. Ziel ist es, durch diese künstlerische Arbeit ein tieferes Verständnis der persönlichen Vergangenheit zu erzeugen und Brücken zu schlagen zwischen individuellem Schicksal und kollektiver Geschichte, zwischen Privatem und Universellem.

„Wir fuhren damals in einem Viehwagon mit Bewachung. Die Wagons wurden während der Fahrt von außen abgeriegelt, dass niemand raus konnte (…) Es waren neun Tage Fahrt, bis wir in Kasachstan ankamen“

Das Haus richtet sich an ein intergenerationelles Publikum, vor allem an Menschen mit (unsichtbarer) Migrationsgeschichte, sowie an jene, die sich für die deutsche und europäische Geschichte und deren Aufarbeitung der NS-Zeit interessieren.

„Der hat sich freiwillig gemeldet erstmal - so fings an…“

Das Haus ist eine Einladung, über Heimat, Identität und Zugehörigkeit nachzudenken – sowohl auf persönlicher Ebene als auch im größeren gesellschaftlichen Kontext. Pia Alena Wagner schafft einen empathischen Raum, in dem die Komplexität der deutschen Identität und die historischen Verstrickungen mit dem Nationalsozialismus eindringlich, behutsam und doch eindrucksvoll thematisiert werden.

offene Proben vom 20. bis 25.10. im dott.werk, Düsseldorfer Str. 18, 44143 Dortmund

Premiere am 30.11. um 19 Uhr im atelier automatique, Rottstr. 14, Bochum

weitere Vorstellungen: 1.11. um 18 Uhr, atelier automatique;

2.11. um 18 Uhr, atelier automatique