01.02. - 02.02.23 | Architecture of Blackness | Ausstellung
Vom 01.02.2023 bis 28.02.2023 ist im Schaufenster des atelier automatique die Ausstellung “Architecture of Blackness” von SoKo zu sehen. Diese zeigt mehrere Zeichnungen aus dem gleichnamigen Künstlerbuch, das 2022 erschienen ist und eine Auseinandersetzung des Künstlers mit einer Architektur des Schwarzsein darstellt. Am 18.02.2023, 18 Uhr wird die Ausstellung im Rahmen einer Performance in einen Dialog mit dem Album gebracht, das SoKo zu dem Buch Arbeit komponiert hat.
From 01.02.2023 to 28.02.2023 the exhibition "Architecture of Blackness" by SoKo can be seen in the windows of atelier automatique. It shows several drawings from the artist book of the same name, which was published in 2022 and represents the artists examination of what he calls an “Architecture of Blackness”. In a performance on Feb. 18, 2023, 6 p.m., the exhibition will be brought into dialogue with the album SoKo composed to accompany the artist book.
Kurzbiographie SoKo
Ich mache Kunst, um meine Vorfahren zu ehren: meinen Großvater, meine Großmutter und diejenigen, die im Kampf und durch den Kampf gestorben sind. Ich danke ihnen dafür, dass sie sich um mich und um uns gekümmert haben, und dafür, dass sie Opfer gebracht haben, damit ich meinen Körper, mein Land und meine AUTORITÄT zurückbekomme.
Ich bin ein in Simbabwe geborener und aufgewachsener Künstler. Ich werde als "SoKo" identifiziert, was mein Totem ist; der große weiße Pavian, der in der Shona-Kultur als König-Häuptling-Mann mit der Verantwortung ausgestattet ist, das Wort zu bewahren, zu lehren und zu verbreiten. SoKo/Shoko wird im Englischen mit "Wort" übersetzt. Ich bin das Wort, ich trage das Wort und mein Körper ist das Wort. Mein Wesen ist tief mit meinem Totem verwoben und verbunden. Ich bin Animist und nutze die damit verbundenen Technologien, um meine Schwarze afrikanische Präsenz zu entfalten. Ich verwende Humor, um ein breites Publikum zu erreichen, und Menschen nehmen meine Arbeit als furchtlos, raffiniert und witzig wahr. Ich bemühe mich, furchtlos an das Material heranzugehen und strebe einen Raum an, der sowohl anspruchsvoll als auch witzig ist. Mich bewegt der Gedanke, den Körper selbst zu erforschen, indem ich die "Jena-Praxis" anwende, ohne unsere Körper, ihre Fähigkeiten und Unfähigkeiten zu beurteilen. Ich glaube, dass hier körperliche Ausdrucksformen spirituelle und emotionale Unterströmungen zum hervorbringen, die in anderen Tanzformen gänzlich ignoriert werden.
The Architecture of Blackness
The Architecture of Blackness ist eine lebenslange Forschung und Entwicklung. Sie erforscht die Idee des Schwarseins, eine eine umfassende Idee, eine Struktur, die es überall gibt. Wenn du nicht weiß, männlich und heterosexuell bist, bist du Schwarz. Wenn du lesbisch, schwul, bisexuell, transgender, transsexuell, queer, fragend, intersexuell, asexuell, verbündet, pansexuell bist, wenn du dich ausgeschlossen fühlst und wenn du mit Platzierungsproblemen kämpfst, bist du Schwarz. Wir haben alle die gleichen Probleme; Schwarzsein ist ein Konzept des Nicht-Zugehörens, des Nicht-Erfüllens einer bestimmten Norm, die von gesellschaftlichen Idealen vorgegeben wird. Alles, was nicht in das Bild des Imperiums passt, ist Schwarz. Wenn du also nirgendwo hingehörst und nichts besitzt, bist du auch Schwarz. Schwarzsein bedeutet, die Möglichkeit der Differenz darzustellen. Wie und wer wir sind. Die Art und Weise, wie wir uns organisieren und ausdrücken. Schwarz zu sein bedeutet, sich ständig zu bewegen und zu verändern und einen gelebten Körper zu haben.
"The Architecture of Blackness" ist mein erstes Künstlerbuch und wird von einer 2 Stunden und 28 Minuten langen Tonaufnahme begleitet. Die Musik wurde am 24. Juli 2022 veröffentlicht. Ich bin dabei, Bewegungsgesten und eine Videografie zu entwickeln, die auch das Buch begleiten werden. Ich benutze das Buch als Rückgrat für die Erzeugung und Entwicklung von Klang, Bewegungsgesten, sowie als Handbuch für die Entwicklung einer Pädagogik für die Jena practise.
Die Jena practise ist ein Raum voller Möglichkeiten, ein Raum des Seins und des Werdens, des Nicht-Ankommens, des Nicht-Endens und Nicht-Anhaltens. Ein Raum des Mehr, der Achtsamkeit gegenüber sich selbst und anderen. Ein erweitertes Verständnis für die Auswirkungen des Schwarzen Lebens, für die Bedeutung des Schwarzen Körpers in jeder Lebensphase und für die Beziehungen zwischen Körper und körperlichem und emotionalem Wohlbefinden. Ein Raum, ohne sich selbst und andere zu kontrollieren. Eine Möglichkeit, den Körper zu erforschen, ohne dessen Fähigkeiten und Unfähigkeiten zu beurteilen.
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Short Bio SoKo
I do art to honor my ancestors; my grandfather, grandmother and those who passed away in the struggle and from the struggle, thanking them for looking after me, after us and their sacrifice for me to get in back my body, my land and my AUTHORITY.
I am a Zimbabwean born and bred artist. I am identified as ‘SoKo’ which is my totem; the great white Baboon which is oriented as a king chief-man in Shona culture with the responsibility to preserve, teach and spread word. SoKo/Shoko is translated as ‘‘word’’ in English. l am word, l carry word and my body is word. My being is deeply entangled and invested with my totem. I am an animist and l use its technology to unpack my Black African presence. I use humor in order to reach a wide range of audiences and people perceive my work as fearless, sophisticated, and witty. I strive to be fearless in how I approach the material; aiming for a space that is both sophisticated and witty. I am moved by the mindset of exploring the body itself using “jena practice” without any judgement of our bodies, their abilities and disabilities. I believe that physical expressions give outlet to spiritual and emotional undercurrents that are entirely ignored in other dance forms.
The Architecture of Blackness
The Architecture of Blackness is a lifelong research and development. It investigates the idea of blackness, an idea that encompasses vast variety, a structure everything exists. If you are not white, male and straight, you are black. If you are lesbian, gay, bisexual, transgender, transsexual, queer, questioning, intersex, asexual, ally, pansexual, those who feel left out and those struggling with issues of placement, you are black. We all have the same problems; blackness is a concept of not belonging, of failing to meet a certain standard imagined by societal ideals. Everything that does not fit into the Empire’s gaze is black, so if you don’t belong anywhere and don’t own anything you are also black. Blackness is posing the possibility of difference. How and who we are. The way we organize and express ourselves. To be black is to constantly move and shift, and to have a lived body.
“The Architecture of Blackness” is my first artist book and is accompanied by 2hours and 28mins worth of sound. The music was released on the 24th of July 2022. I am in motion developing movement gestures/videography that will also accompany the book. I am using the book as the back bone of the creation and development of sound, movement gestures and as a manual to create a pedagogy for Jena practise.
Jena practise is a pregnant space full of possibilities, a space of being and becoming, of non-arrival, not ending and not stopping. A space of moreness, attentiveness to oneself and others. An expanded understanding of the impact of black life, the importance of the black body at every stage of life, and relationships between body and physical and emotional wellness. A space without policing self and others. A way to explore the body without any judgement of its abilities and disabilities.